Sende- und andere Termine

 

3hfa im Fernsehen 2021
Sonntag, 28.11. 15:30 Uhr, ARD in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
Sonntag, 5.12. 14:50 Uhr, rbb in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
Sonntag, 12.12. 15:50 Uhr, SR in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
Sonntag, 19.12. 12:35 Uhr, hr mit Untertiteln
Montag, 20.12. 03:35 Uhr, hr mit Untertiteln
Freitag, 24.12. 08:30 Uhr, ORF1 (AT)  
  11:00 Uhr, NRK (NO)
 
  12:10 Uhr, ARD in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
  16:05 Uhr, NDR mit Audiodeskription und Untertiteln
  16:35 Uhr, SRF1 (CH) in Dolby digital, mit Audiodeskription und Untertiteln
  18:50 Uhr, One in Stereo
  20:15 Uhr, WDR in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
  20:30 Uhr, ČT1 (CZ) mit Untertiteln, in HD
Samstag, 25.12.
09:55 Uhr, ARD in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
 

16:10 Uhr, mdr

 
Sonntag, 26.12.

15:45 Uhr, ČT1 (CZ)

mit Untertiteln, in HD
 

16:40 Uhr, SR

in Stereo, mit Audiodeskription und Untertiteln
Samstag, 1.1.

14:30 Uhr, rbb

 
Sonntag, 2.1.

12:00 Uhr, Kika

 
Donnerstag, 6.1.

08:30 Uhr, BR

 

 

 

 

 

Die Norweger haben 3hfa neu verfilmt

Den Film kann man bei Amazon prime sehen.

Weihnachtstradition

Wie man weiß, gibt es neben den Tschechen und den Deutschen auf der Welt noch eine dritte Gruppe von Landsleuten, die 3hfa jedes Jahr zu Weihnachten im Fernsehen laufen haben und bei denen der Kult von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen wird, und das sind die Norweger. Wie ist es nur dazu gekommen? Ich weiß es nicht. Vermutlich ist es ähnlich gelaufen, wie bei uns: Wenn das Märchen einfach immer wieder jedes Jahr im Fernsehen kommt (in NO seit den 1990ern), dann wird es halt zur Tradition. 

Neuauflage

Es geistert ja immer mal wieder die Frage durch den Raum, ob man nicht ein Remake von 3hfa machen sollte. Und in Norwegen ist es nun passiert! Der Weihnachtsklassiker wurde neu interpretiert. Am 12.11.2021 war die Kinopremiere in Norwegen, seit dem 1.12.2021 kann das deutsche Publikum den Film per Bezahlstream sehen.

 

Der deutsche Titel ist "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und das geht ja mal gar nicht!
Erstens: Muss das wirklich sein, dass man den Film genauso nennt, wie einen schon existierenden Film?
Zweitens:  Es sind Eicheln, keine Haselnüsse! Ja, ok, im Norwegischen heißen Eicheln „Eikenøtter“ , also „Eichennüsse", von daher hätte ich so grade noch Verständnis gehabt für "Drei Nüsse für Aschenbrödel". Tststs.

Mit freundlicher Genehmigung von Storm Films/Nordisk film distribusjon

 

Die Sängerin Astrid Smeplass debütiert in ihrer ersten Filmrolle als Aschenbrödel, ihr Prinz ist Cengiz Al, Star der Jugendserie "Skam". Auch seine beiden Kumpels sind frische Gesichter. Im weiteren Cast sind in Norwegen bekannte und teilweise altgediente Schauspieler versammelt. Der Produzent Frederick Howard erklärte, dass die Neuauflage für die gesamte norwegische Bevölkerung gedacht ist und daher Darsteller für alle Altersgruppen ausgewählt wurden. Regie führt Cecilie Mosli.

 

Aber auch als deutscher Mediennutzer kennt man einige, z. B. Kristofer Hivju als Pferdeknecht (Game of Thrones, Witcher), Thorbjørn Harr als König (Vikings), Bjorn Sundquist als Vinzek-Verschnitt Alfred (Ragnarök, Hänsel und Gretel: Hexenjäger),  Anne Marit Jacobsen als Köchin Rosa (Reise zum Weihnachtsstern), Ellen Dorrit (Der Grenzgänger) als Stiefmutter und mein persönlicher Favorit Nils Jørgen Kaalstad als Privatlehrer (Norsemen, Lilyhammer). Wie im Original wurde ebenfalls ein bekannter Komiker für eine lustige Rolle verpflichtet, nämlich Jonis Josef als Herold.

Norwegischer Einfluss

Es wurde alles ein bisschen "norwegisiert", so spielt der Film in den grandiosen Norwegischen Bergen. Aschenbrödel schießt mit einem Bogen, nicht mit einer Armbrust, trägt im Schnee eine dicke Mütze statt bloßer Haare und wohnt zwischen mit Schnitzereien verzierten Holzhäusern im tief verschneiten Freilichtmuseum Maihaugen in Lillehammer. Zum Ball schreitet sie über die Brücke der Wasserburg Trakai (Litauen), die nach Sjodalen unter ein schimmerndes Nordlicht verlegt wurde.


Bilder mit freundlicher Genehmigung von Storm Films/Nordisk film distribusjon.

Es gibt natürlich auch eine Menge Gemeinsamkeiten, und so ist es nur fair, dass neben den norwegischen Autoren im Abspann auch František Pavliček und Václav Vorlíček genannt werden.

Seit der Ankündigung des neuen Films wurde alles, was damit zu tun hatte, in Norwegen mit sehr großem Interesse verfolgt. Die Namen der Darsteller von Aschenbrödel und Prinz wurden, als sie endlich veröffentlicht wurden, schon gehypt, und später war auch die Besetzungsliste der Hauptfiguren in sehr vielen Medien zu lesen. Die Erwartungen an den Film waren in Norwegen offenbar gigantisch. Als Ende September ein Plakat erschien, das einen falsch herum gespannten Bogen zeigte, meldeten sich Bogenexperten aus dem ganzen Land um auf den Fehler hinzuweisen, woraufhin sich Produzent Howard dazu hinreißen ließ zu behaupten, man habe sich Mühe gegeben, dass alles so historisch korrekt wie möglich sei.

 

Naja, da muss ich aber angesichts von Highheels und dem lustigen Durcheinander von Mittelalter (Tapisserien) Gotik (Thron), 18. Jahrhundert (Recamiere) usw. arg zweifeln. Muss ja auch nicht, finde ich. Eine schöne fette Seifenoper, die mich träumen lässt – da brauch ich doch keine historische Korrektheit!

 

Aber eins ist klar: Es ist kein zweites 3hfa. 

 

Wie ist der Film denn nun?

Ich finde den Film ganz gelungen, einen Kultstatus wie 3hfa wird er aber nicht erreichen. Da fehlt einfach schon die grandiose Musik. Mir gefallen die beiden Hauptrollen sehr gut, die sind angemessen gutaussehend und sympathisch und ich finde, sie spielen auch gut. Die Landschaft, die Kostüme, die Figur des Lehrers, die sind auch klasse. 

 

Doch vor Stiefmutter und König hat man bei Tre Nøtter fast schon Angst, sie treten immer sehr finster und gemein auf, und das Umfeld kuscht. Bei 3hfa verlieren die vermeintlichen Respektspersonen immer wieder Federn - zumindest für den Zuschauer: Die Stiefmutter schmiert sich Kohlenstaub ins Gesicht während sie mit Aschenbrödel schimpft, der König kann seiner Frau nicht beweisen, dass der Prinz jagen statt lernen wollte und der Prinz wird auf dem Hof erst nicht erkannt und wie ein dahergelaufener Strolch behandelt, um nur drei Beispiele zu nennen. Sowas gibt es bei Tre Nøtter nicht.

 

Ein großes Manko ist für mich das Verhalten von Aschenbrödel. Zum Beispiel als sie in der Schneeballszene von den Herren stehen gelassen wird. Libuse hat die Prinzen stehenlassen, so geht das! Auch muss "Alfred" (=Vinzek) Astrid darauf bringen, dass während des Besuchs des Königs auf dem Hof alle abgelenkt sind - Libuse hat nur darauf gewartet, dass sie heimlich mit Nikolaus ausreiten kann.

 

Bei der Ballszene aber haben sie mich gekriegt. Die ist schön opulent ausgestattet und der Tanz sehr romantisch und verliebt. Schade nur, dass Aschenbrödel dann vor der Stiefmutter wegläuft und nicht, weil der Prinz nicht checkt, wer sie ist. 

 

Von dem Twist mit der letzten "Nuss" (Eichel) war ich hingegen begeistert - ich weiß, hier scheiden sich die Geister. 

Film erfreut norwegische Fans

Ab dem 12.11. lief das neue Aschenbrödel in Norwegen im Kino. Die Kritiken schwanken zwischen OK und gut, aber norwegische Fans sind nicht unzufrieden. Astrid Smeplass und Cengiz Al als Aschenbrödel und Prinz finden Anklang, sie spielen gut und stellen ihre Figuren glaubhaft dar. Aber die Figur der Stiefmutter wird als zu überzogen hässlich und unmenschlich wahrgenommen, es scheine, als möge sie nicht mal ihre eigene Tochter Dora. Manche Szenen seien zu einfach gehalten, z. B. die Jagdszene, in der Vorlíček eine ganze Jagdgesellschaft auffahren ließ, die Norweger aber nur den Prinzen mit seinen beiden Freunden zeigen.

 

Aber man kann den neuen Film durchaus anschauen und es ist schön, zwei Versionen seines Lieblingfilms zu haben. Unser Kontakt nach Norwegen und ausgewiesener Superfan Iselin würde dem neuen Aschenbrödel 4 von 6 Sternen geben und schrieb mir "Es kommt nicht annähernd an "Tri Orisky" heran, denn das Original hat für mich einfach alles. Aber ich habe den neuen Film gerne gesehen, Astrid Smeplass, ist ein hübsches Aschenbrödel - Libuše war allerdings noch viel hübscher..."

Das neue Aschenbrödel im norwegischen Fernsehen

In Norwegen hat sich TV2 wohl die Rechte an dem neuen Film gesichert und in den Weihnachtstagen 2021 ausgestrahlt. 

An dem etablierten Termin für das Original  - 24.12. um 11 Uhr morgens - änderte sich in Norwegen aber nichts.