Zwei andere Filme

Von Birgit wurde angeregt, die beiden Filmversionen

Der gläserne Pantoffel und Auf immer und ewig auch hier aufzunehmen. Wer also Informationen zu diesen beiden Filmen beisteuern oder eine Rezension schreiben will, der möge mir diese schicken

Der gläserne Pantoffel

ist ein Märchenmusical aus den USA von 1954. Regie führte Charles Walters, die Musik schrieb Bronislau Kaper, die Hauptrolle spielte die ehemalige Balletttänzerin Leslie Caron.

 

Auch in diesem Film wurde die Perraultsche Version verarbeitet. Die beiden Schwestern Birdena (Amanda Blake) und Serafina (Lisa Daniels) und ihre Mutter, die Witwe Sonder (Elsa Lanchester) sind ausgesprochen putzsüchtig und erzählen dem ungeliebten Überbleibsel des toten Vaters dauernd, wie hässlich und unerträglich sie ist. Da hilft auch die Prophezeihung nicht, die Ella (so heißt die Protagonistin hier) jedem erzählt, dass sie nämlich einmal im Schloss wohnen wird. Nicht mal beim Schmücken der Straße für den fürstlichen Festzug darf Ella die heruntergefallenen Reste aufsammeln - weil sie so hässlich und schmutzig ist. Ihr verzweifelter Hinweis, das sei nur Asche beschert ihr den Spott eines kleinen Jungen der laut den zukünftigen Spitznamen "Cinderella"in die Gegend singt. Das erbost Ella natürlich sehr, und sie beschimpft die Umstehenden, die ihr nicht glauben wollen, dass auch sie hübsch ist nun genauso: du riechst nach Butter, und du hast schmutzige Zöpfe.

 

Das macht Ella nicht unbedingt beliebter. Trost findet sie nur an einer kleinen (Pappmaché)-Quelle und bei der Dorfbekloppten, Frau Toquet (Estelle Winwood). Diese hat seltsame Marotten (u.a. "leiht" sie öfters mal Dinge von anderen), wirkt aber ganz nett. Sie freundet sich mit Ella an und verschafft ihr später ein Kleid und eine Kutsche.

Der Anlass des Festzuges und des obligatorischen Tanzabends ist hier die Rückkehr des Fürstensohnes aus Paris, dem kulturellen Nabel der Welt. Bei ihrer Kusine Loulou (Lurene Tuttle), die durch geschickte Liebschaften kombiniert mit späterer Erpressung offenbar über eine stattliche Apanage sowie andere Annehmlichkeiten höfischen Lebens verfügt, erschleimen sich die Stiefmutter und ihre Töchter Einladungen zum Ball, während der Fürstensohn mit seinem Begleiter Kovin (Keenan Wynn) das Fürstentum durchstreift und Orte seiner Jugend aufsucht - man ahnt es: die kleine Quelle ist sein Ziel. Dort trifft er Ella. Ella erinnert ihn sehr an ein Mädchen, dass er als Junge einmal sah und dessen Augen ihn sehr beeindruckten (muss ich sagen, wer das war?). Geistesgegenwärtig stellt sein Begleiter sich und den Prinzen als bei Hofe Angestellte vor: der Fürstensohn wird zum Sohn des Kochs.

 

Ella verliebt sich in ihn und sieht in ihm die große Chance, die Prophezeihung wahr werden zu lassen. In einer typisch 50er-Jahre-gestylten Traumsequenz wird diese Zukunftsperspektive - Koch und Köchin im Schloss - vom Ballet de Paris (Paris in Frankreich???) getanzt.

 

Der "Koch" bringt Ella dann eine Einladung zum Ball mit. Ella will zwar nicht gehen, wird aber von Frau Toquet überredet und mit einem monströsen Kleid von Kusine Loulou sowie einem Paar Glaspantoffeln ausgestattet. Frau Toquet hat auch eine Kutsche besorgt, mit der Auflage, um Mitternacht wieder zurückzukehren, damit der Kutscher seine Herrschaft rechtzeitig um eins vom Ball abholen kann.

Ella geht also doch zum Schloss. Allerdings nicht in der Absicht, dem Ball beizuwohnen, sondern mit dem festen Vorsatz, in die Küche zu gelangen. Dies versucht sie auch den ganzen Abend über, wird aber immer davon abgehalten. Die Szenen auf dem Schloss in denen Ella jeden der am Büfett bedienenden Köche über die Schulter ihrer Tanzpartner hinweg mustert und dauernd versucht, sich mit ihrer riesigen Gardinenausstellung durch eine Seitentür in die Versorgungsräumlichkeiten zu drücken, sind einfach gut. Obwohl sie die anwesenden noblen Herrschaften keines Blickes würdigt, ist doch jeder hingerissen von ihr und sie kommt aus dem Tanzen, das der Fürstensohn ihr an der Quelle noch schnell beigebracht hat, nicht heraus.

 

Dabei muss sie auch noch aufpassen, dass ihre Stiefgeschwister, oder schlimmer noch, Kusine Loulou sie nicht sehen. Natürlich bemerkt Kusine Loulou doch irgendwann die Tänzerin des Abends, von der bereits (zu Recht) gemunkelt wird, der Fürstensohn werde sie heiraten, und will sich unbedingt das Kleid näher anschauen. Zum Glück ist es gerade 12 und Ella, die soeben feststellen musste, dass der Sohn des Kochs in Wahrheit der Fürstensohn ist, muss rennen um ihre Kutsche zu besteigen.

 

Auf dem Weg kippt die Kutsche um und Ella verliert das Bewußtsein. Sie erwacht in ihrem Bett, umsorgt von Frau Toquet, die das Kleid schon zurückgebracht hat.

 

Am nächsten Tag macht das Gerücht die Runde, der Fürstensohn werde sich mit einer geheimnisvollen Ägypterin verheiraten. Die Stiefschwestern behaupten sogar, mit ihr gesprochen zu haben. Das lässt Ella schier verzweifeln. In einer weiteren Traumtanzszene sieht man sie schließlich sterbend auf den Stufen eines fremdartigen Palastes liegen, dessen schwere Türen sich gerade hinter dem sich in sein Schicksal fügenden Prinzen und einer unverkennbar ägyptischen Dame geschlossen haben.

 

Ella packt ihre wenigen Habseligkeiten, darunter den übriggebliebenen Glaspantoffel in ein Tuch und macht sich durch ein Fenster davon. In Sichtweite des Schlosses, wohin sie sich verliebt hat und wo sie doch einmal wohnen sollte, kann sie nicht mehr leben. Auch Frau Toquet an der Quelle kann sie da nicht trösten. Erschöpft vom Weinen schläft Ella ein.

Als sie erwacht, steht der Fürstensohn vor ihr und bittet sie um Hilfe bei der Suche nach der ägyptischen Prinzessin, sie möge bitte den Glaspantoffel anprobieren, den jene im Garten des Schlosses verloren habe. Ella zeigt das Gegenstück aus ihrem Gepäck vor und der Fürstensohn hatte sich sowas schon gedacht...

 

So geht alles gut aus, und sogar die Stiefschwestern müssen vor der zukünftigen Fürstengattin knicksen. Schade nur, dass Frau Toquet im Nachsatz noch als "Feenmutter" deklariert wird. Der schöne Film wäre auch ohne Magie ausgekommen.

 

Eine schöne, wenn auch englischsprachige Homepage ist http://www.uq.net.au/~zzdmcana/LaCenerentola/fairytale.html. Hier findet ihr außerdem interessante Linksammlungen z.B. "Cinderella Ballets", "Cinderella Operas", "Cinderella Fairy Tales" und "Cinderella Films". In der letztgenannten Rubrik fehlt 3hfa hoffentlich nicht mehr lange - hab es bereits als heißen Tipp vorgeschlagen ;-)

 

"Der gläserne Pantoffel" wird immer mal wieder auf einem der Dritten Programme gezeigt. Also Festplattenrekorder anschmeißen (denn es gibt davon bisher unverständlicherweise keine DVD zu kaufen) und diese herrlich nostalgische Studioschnulze reinziehen!

 

Auf immer und ewig

Horle schreibt völlig zu Recht: "'Auf Immer und Ewig' ist der zweitbeste Film, natürlich nach 3 Haselnüsse für Aschenbrödel. Auch in diesem Film ist die Musik wunderschön und man bekommt den OS (wie zu Anfangszeiten von 3HfA) nicht zu kaufen (bitte melden falls jemand eine Quelle aufgetan hat). Drew spielt so bezaubernd. Ich kann diesen Film wirklich weiter empfehlen. Man kann ihn sich auch das Jahr über anschauen. Aber 3HfA ist und bleibt der absolut beste Film für die Weihnachtszeit und wird auch niemals übertroffen werden."


Genau.

 

Der Film hält sich an die Vorgabe von Perrault. Natürlich gibt es eine professionelle Homepage von Fox. Der Film wurde fürs Kino gedreht. Regisseur war Andy Tennant, Aschenputtel hatte hier mal einen richtigen Vornamen (Danielle) und wurde dargestellt von Drew Barrymore. Die fiese Stiefmutter gab Anjelica Houston (superklasse, bekannt z.B. aus dem Kinofilm The Addams' Family), den Prinzen der bis dahin eher unbekannt Dougray Scott.

 

Das DVD-Cover ist ziemlich kitschig, aber der Film ist klasse. Wer's versteht oder gleichzeitig deutsche Untertitel lesen kann, sollte sich die DVD auch unbedingt mal im Originalton anhören, dann ist Drew noch mal so süß. Mädels, schickt eure Männer zum Fußball, macht euch einen Tee und holt die große Kosmetiktücherbox, es darf geheult werden!