Beispiel 1: Wie man es auf keinen Fall machen sollte

... schon gar nicht, wenn man der Verleih ist.

"Drei Nüsse für Aschenbrödel"

INHALT


Ein gutherziges Mädchen wid von ihren bösen Schwestern unterdrückt und gepeinigt. Sie hat nur einen Freund. eine weiße Taube, die ihr alle Wünsche erfüllt. Als ein Prinz unter den Töchtern des Landes eine Prinzessin sucht, will jede der drei Schwestern die Schönste sein.


Doch der Prinz läßt sich nicht von schönen Kleidern und eitlem Geschwätz blenden, sondern das Passen eines Tanzschuhes gibt den Ausschlag für die Auswahl der richtigen Braut. Der Schuh stammt von der weißen Taube und er paßt natürlich nur dem hübschen fleißigen Aschenbrödel.


Die eitlen faulen Schwestern gehen leer aus.

SCHLAGZEILEN

"Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen...!"
Ein bezaubernder Film!
Aus dem Schatzkästlein deutscher Märchen!
Aus der Wunderwelt der Gebrüder Grimm!


Quelle: Verleih Jugendfilm (Hg.): "Kinder und Märchenfilme", Werbemappe für Kinobesitzer. o.J.

 

Beim Abtippen dieses bodenlosen Abgrundes deutscher Filmwerbetexte musste ich mich schwer zurückhalten um nicht jedem dritten Wort einen fiese Satz in Klammern hinzuzufügen. Wer hat das bloß geschrieben? Ich bin fassungslos. Und noch schlimmer: Auf dem Klappentext der Werbemappe steht der schöne Vorsatz "Wir möchten mit Ihnen [dem Kinobesitzer] dem Film für unsere jungen Kinobesucher eine ganz besondere Pflege zukommen lassen..." Schöne Pflege.